Die politische Glaubwürdigkeit sei auch bei den Gießener Akteuren anzuzweifeln. Man müsse sich die Frage stellen, ob überhaupt alle Anwesenden vor Ort wussten, wofür oder wogegen sie demonstrieren. Denn gerade die CDU habe bis zur Demonstration immer eine andere Position vertreten, als sie dort offensichtlich kundgetan wurde.
„Es war die CDU- Fraktion, die im Stadtparlament gefordert hat, zwei Maßnahmen zu tätigen. Die CDU wollte den Erhalt der Unterführung und den Bau einer neuen Überführung. Das wäre ein echter Schildbürgerstreich geworden, den die rot- grüne Mehrheit glücklicherweise verhindert hat“, so Nübel. Die CDU Variante wäre nicht nur unsinnig, da man an gleicher Stelle zwei Querungen schaffen würde, sie wäre auch um einiges teurer geworden. So hätte man für die Sanierung der Unterführung ungefähr 200.000 Euro ausgeben müssen. Hinzu kämen ca. 250.000 Euro für die neue Überführung. „Damit wäre das CDU- Projekt ca. 150.000 Euro teurer. Auch bei den Folgekosten hätten wir dann ein Problem. Da hat sich aber die CDU schon in der Vergangenheit nie Gedanken drüber gemacht. Wir müssten jährlich ca. 12.000 Euro mehr aufwenden, um parallel die Über- und Unterführung in standzuhalten. Wenn nun Unionsvertreter Schilder gegen die Kosten der Maßnahme Zuschüttung und neue Überführung hochhalten, müsste es ihnen eigentlich die Schamesröte ins Gesicht treiben“, so der Gießener Sozialdemokrat.
Nübel erinnert auch nochmal daran, dass CDU und FDP der Planung im Rahmen der Abstimmung zur Landesgartenschau und beim Radverkehrsentwicklungsplan bereits zugestimmt hatten. „So sind die Parteien in die Kommunalwahl gegangen. Wer sich jetzt nach und nach von wichtigen nachhaltigen Projekten der Landesgartenschau aus populistischen Gründen verabschiedet, der betreibt Wortbruch“ so Nübel.
Leider sei aber gerade bei der CDU dazu eine deutliche Tendenz zu vernehmen. „Sie haben - seitdem sie in der Opposition sind - schon gegen die Nordstadtbrücke und den Dammdurchstich gestimmt. Jetzt demonstrieren sie gegen eine nachhaltige Maßnahme im Innenstadtkorridor. Diese CDU ist nicht mehr auf der Seite einer nachhaltigen Landesgartenschau“, so Nübel. Die Gießener Union befinde sich in einer desaströsen Lage und sei nun offensichtlich auch bereit, die vielen Menschen, Vereine und Unternehmen, die sich auf die Landesgartenschau freuen und sich persönlich und finanziell engagieren, zu verprellen, um gemeinsam mit Linke und DKP um vermeintliche Wähler aus dem Bereich der Bürgerinitiative gegen die Landesgartenschau zu buhlen.
Auch den aus dem schwarz- gelb- roten Bündnis erhobenen Vorwurf der mangelnden Bürgerbeteiligung wollte Nübel nicht stehen lassen. Es gab vor dem Amtsantritt von Oberbürgermeisterin Grabe- Bolz noch nie so viele Beteiligungs- und Informationsveranstaltungen in dieser Stadt wie heute. Wer das verneine, blende die Wirklichkeit völlig aus. Die Beteiligungsinstrumente würden stetig ausgebaut, so dass Gießen mehr und mehr eine Vorbildfunktion für andere Städte haben werde. „Es ist daher gut, dass es eine unaufgeregt arbeitende rot- grüne Mehrheit in dieser Stadt gibt, die die falschen Spielchen einer hin- und herfallenden CDU nicht mitmachen“ so Nübel.